Meine Ahnen müssen Insulaner oder Seefahrer gewesen sein. Das Leben dort, es zieht mich magisch an. Ich genieße nochmals ein paar Tage, nun auf Kambodschas schönster Insel, Koh Rong Sanloem.
Später am Abend geschieht noch was Besonderes. Ich esse sehr gerne und nicht selten Fisch, insbesondere wenn ich am Meer bin. Was bin ich auf Patmos schon verwöhnt worden?! Hier auf der Insel, am Golf von Thailand, wird natürlich viel gefischt - das ursprüngliche Dorf auf Koh Kong Sanloem ist noch immer ein Fischerdorf. Jedenfalls habe ich heute, vermutlich - absolute Aussagen sind diesbezüglich ja etwas schwierig - den besten Fisch meines Lebens gegessen. Einen Red Snapper vom Grill, genial serviert nach asiatischer Zubereitung mit Ingwer, Lemongras, ausgewogen Chili, viel Knoblauch, noch vielem anderen, das ich nicht benennen kann und - da hier doch der Pfeffer wächst - ganzen Zweigen von frischem, grünem Pfeffer!
Unfassbar - auch für meine Kamera.
Überhaupt das Essen hier, der Wahnsinn…
Und sie hat ihn gezaubert!
Also ging ich einfach - alles scheint hier „einfach“, was vielleicht mit meiner Situation als Reisender zusammenhängen mag, aber eben auch genuin mit hier, der Stimmung, der Einstellung der Menschen. Die Khmer nehmen - und sie hätten allen Grund, es anders zu tun - die Dinge nicht so schwer. Deutet sich ein Problem an, dann herrscht hier irgendwie die Zuversicht, dass es schon gut wird. Wenn nicht heute, dann morgen. Also erst gar nicht so viel Aufhebens darum machen. lächeln, machen, und gut wird es schon werden. Also Fischen!
Und ich hab’ tatsächlich einen gefangen, einen kleinen, weiß aber nicht wirklich, was es war. Geschmeckt hat er, wir haben unsere spärliche Beute später auf dem Kutter gegrillt und verspeist. Es geht.
Zugegeben, mein eigentlicher Fang war anderer Art, ein fotografischer und im Laufe des erlebnisreichen Tages auch ein persönlicher. ShiXuan, eine junge Chinesin - aus Wuhan!
Wir hatten unglaublichen Spaß beim Fotografieren und darüber hinaus, war es sehr spannend, wie ein junger Mensch aus China, die Pandemie im Epizentrum selbst erlebt hat, wie er China und die Welt sieht, erlebt und mutig, offen, alleine aufbricht, um sie zu erkunden.
Das Meer, es war am nächsten Tag ausgesprochen still und gutmütig, die Farben zauberhaft, wohltuend der Seele.
Haruki Murakami - mein aktueller Begleiter - würde es so tiergehend und treffend beschreiben können, dass man mehr wahrnimmt, als man sehen kann. Ich wünschte, ich könnte das auch